3D-Druck Wissen

Tipps & Abläufe / Kosten – 3D-Druck einfach erklärt

Hier findest du meine Kurz-Anleitungen aus dem Alltag: So verhinderst du Warping, Stringing und andere Stolperfallen – ohne stundenlang Foren zu durchforsten.

Hinweis: Alle Tipps auf dieser Seite basieren auf meinen eigenen Druckergebnissen und typischen Erfahrungswerten aus der 3D-Druck-Community. Jeder Drucker, jedes Filament und jede Umgebung reagiert anders – es gibt keine Garantie, dass die Werte in jedem Setup exakt passen. Bitte teste Änderungen immer zuerst an kleinen Probestücken.

Schnellhilfe für typische Fehler

Die Tabelle zeigt dir die häufigsten Probleme auf einen Blick – inklusive Ursache und schneller Lösung.

Problem Wahrscheinliche Ursache Schnelle Lösung
Warping (Ecken heben sich) Druckbett zu kalt oder keine Haftschicht Betttemperatur leicht erhöhen, Haftspray oder Klebestift verwenden, erste Schicht langsamer drucken
Stringing (Fäden) Retraction zu niedrig oder Düse zu heiß Rückzug erhöhen, Temperatur um 5 °C senken, Düsenfahrt in Cura/PrusaSlicer optimieren
Schlechte Haftung Fettfilm auf dem Bett oder ungleichmäßige Nivellierung Bettscheibe mit Isopropanol reinigen, Leveling prüfen, erste Schicht kalibrieren
Elefantenfuß (untere Schichten breiter) Bett zu heiß oder erste Schicht zu stark gequetscht; fehlender Brim oder zu langsame Kühlung Betttemperatur leicht senken, erste Schicht etwas höher setzen (Z-Offset anpassen), ggf. Brim nutzen; Kühlung nach den ersten Schichten erhöhen
Rauhe Oberfläche / „Pickel“ an den Außenwänden Überextrusion, zu hohe Temperatur oder ungünstige Seam-Einstellung (Nahtstelle) Extrusion/Flow etwas reduzieren (z. B. auf 95–98 %), Temperatur um 5–10 °C senken, „Naht ausblenden“ oder „Naht an Ecke“ im Slicer testen
Unterextrusion / Lücken in den Wänden Extruder fördert zu wenig (verschmutztes Zahnrad, verstopfte Düse, Filament klemmt) Düse reinigen, Filamentführung prüfen, Extruderzahnrad säubern, Flow leicht erhöhen und Testwürfel drucken
Obere Schicht schließt nicht / Infill schimmert durch Zu wenig Top-Layer oder zu wenig Infill; zu hohe Geschwindigkeit bei den Deckschichten Anzahl der obersten Schichten erhöhen (z. B. 4–6 Layer), Infill auf 15–20 % erhöhen, Top-Layer langsamer drucken
Brücken hängen durch / Überhänge hängen stark Zu schnell, zu heiß oder zu wenig Lüfter beim Bridging; zu große Spannweiten Bridging-Geschwindigkeit reduzieren, Temperatur leicht senken, Lüfter bei Bridges erhöhen, ggf. Stützstrukturen oder kleinere Spannweiten planen
Ghosting / Ringing (Nachschwingungen an Kanten) Drucker bewegt sich zu schnell, Mechanik schwingt (lockere Riemen, wackeliger Rahmen) Geschwindigkeit und Beschleunigung reduzieren, Riemenspannung prüfen, lockere Schrauben nachziehen, Drucker stabil aufstellen
Schichtverschiebung (Layer-Shift) Stepper verliert Schritte (Kollision, zu hohe Geschwindigkeit, lockere Riemen) Geschwindigkeit reduzieren, prüfen ob Bauteil mit Düse oder Kabeln kollidiert, Riemen und Riemenscheiben kontrollieren
Nylon-/PC-Teile matt, spröde, mit vielen Blasen Material ist feucht; Wasser verdampft im Druck und zerstört die Oberfläche Filament 4–6 Stunden bei 60–80 °C trocknen (Herstellerangabe beachten), trocken lagern; erst danach erneut testen
TPU verstopft oder kommt ungleichmäßig Zu schnell, zu starker Retract, Bowden-Setup zu „lose“ für flexibles Material Geschwindigkeit deutlich reduzieren (z. B. 20–30 mm/s), Retraction stark verringern, fördern in gleichmäßigem Flow; bei Problemen Direktantrieb bevorzugen

Erste Schicht perfekt: Z-Offset testen, First-Layer langsam, Lüfter aus.

Filament lagern & trocknen

Feuchtigkeit ist der größte Gegner sauberer Drucke. So bleibt dein Filament einsatzbereit.

  • Lagere Spulen luftdicht in Boxen mit Silica-Gel oder Reisbeuteln.
  • Falls das Filament knistert oder blubbert, trockne es 4–6 Stunden bei 45–55 °C im Trockenofen oder Food-Dryer.
  • Beschrifte Spulen mit Kaufdatum und Material, damit du ältere Rollen zuerst nutzt.
  • Nylon, PC und viele CF-Filamente reagieren besonders stark auf Feuchtigkeit – hier lohnt sich eine trockene Box oder ein Filamenttrockner.

Feuchte erkennen: Knistert Filament? Trocknen (4–6 h bei 45–55 °C).

Druckbett pflegen & reinigen

Ein sauberes Druckbett sorgt für zuverlässige erste Schichten.

  • Reinige Glas- oder PEI-Platten regelmäßig mit Isopropanol (mind. 70 %).
  • Fasse das Bett nach der Reinigung nicht mehr mit bloßen Fingern an – fettfreie Handschuhe helfen.
  • Bei hartnäckigen Rückständen hilft warmes Wasser mit etwas Spülmittel, anschließend gründlich trocknen.

Leveln & Wartung: Bett regelmäßig leveln, Nozzle sauber halten.

Temperatur & Lüfter – Faustregeln

Jedes Material reagiert anders. Diese Richtwerte sind mein Ausgangspunkt für stabile Ergebnisse.

  • PLA: 200 °C Düse, 60 °C Bett, Lüfter nach der ersten Schicht auf 100 %.
  • PETG: 235 °C Düse, 80 °C Bett, Lüfter maximal 40 % für feste Layer.
  • ASA: 250 °C Düse, 100 °C Bett, Gehäuse geschlossen halten und Lüfter niedrig lassen.
  • TPU: 220 °C Düse, 50 °C Bett, Lüfter moderat (30 %) und langsam drucken (20–30 mm/s).
  • Nylon (PA): 250–260 °C Düse, 70–90 °C Bett; möglichst trocken drucken, Gehäuse geschlossen und Lüfter eher niedrig.
  • PC (Polycarbonat): 260–280 °C Düse, 90–110 °C Bett; geschlossener Bauraum empfohlen, Lüfter sehr gering oder aus.
  • PLA Wood: 200–215 °C Düse, 50–60 °C Bett; langsamer drucken, ggf. 0,6 mm Düse verwenden, um Verstopfungen zu vermeiden.
  • CF-PLA / CF-PETG: Drucktemperatur am oberen Bereich der Herstellerangabe des Basisfilaments, Bett wie PLA/PETG; gehärtete Düse verwenden.

Diese Werte sind Startpunkte. Jeder Drucker und jedes Filament reagiert etwas anders – kleine Testteile helfen, den Sweet Spot zu finden.

Geschwindigkeit vs. Qualität: Langsamer = präziser; Vase-Mode zum Testen.

Gehäuse bei ASA/ABS: Geschlossen drucken – Durchzug vermeiden.

Düsengröße: 0,4 mm Allround; 0,6 mm schneller; 0,2 mm feiner.

Hinweis: Alle Tipps auf dieser Seite basieren auf meinen eigenen Druckergebnissen und typischen Erfahrungswerten aus der 3D-Druck-Community. Jeder Drucker, jedes Filament und jede Umgebung reagiert anders – es gibt keine Garantie, dass die Werte in jedem Setup exakt passen. Bitte teste Änderungen immer zuerst an kleinen Probestücken.

Wann melde ich mich bei dir?

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